Frauen ansprechen mit nem Kollegen - wie?

Estefano: Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von „Deine 10 brennendsten Fragen an Estefano“. Heute habe ich den Jonas bei mir. Hallo Jonas, freut mich, dass du da bist.

‍Jonas: Hi.

‍Estefano: Jonas, vielleicht stellst du dich mal kurz vor, sagst woher du bist, was du machst, wie alt du bist.

‍Jonas: Also, ich bin 26 Jahre alt, komme ursprünglich aus Dortmund und habe 2010 bis 2014 in den USA studiert, habe dann in der Schweiz gearbeitet für ein Jahr und bin dann wieder nach Berlin gezogen. Habe eine gute Promotion bekommen, hatte eigentlich auf dem Papier den besseren Job, habe aber dann gekündigt, weil sich das einfach falsch angefühlt hat und mich selbstständig gemacht.

‍Estefano: Ok, ich würde sagen, wir starten gleich mit der ersten Frage.‍

Jonas: Danke. Ich glaube, die erste Frage – ich möchte einfach auch meinen Freunden helfen – ist, wie schaffe ich es als Wing-Man erfolgreicher zu sein für meine Kollegen?

‍Estefano: Nur für die, die nicht wissen, was Wing-Man bedeutet: das bedeutet, dass ihr zusammen unterwegs seid, um zum Beispiel Frauen anzusprechen. Wie du das besser machen kannst mit Kollegen zusammen?

‍Jonas: Ja , genau.

‍Estefano: Was ich bemerkt habe ist: Wenn du mit Kollegen unterwegs bist zum Frauen ansprechen, ist es irre wichtig, dass ihr gut eingespielt seid und dass ihr ein gutes Team seid. Denn das Problem dabei ist, wenn du zum Beispiel mit einem Kollegen… denn das Problem haben viele… sie gehen mit einem Kollegen los, weil sie sich vielleicht nicht trauen, alleine Frauen anzusprechen. Und das Problem ist immer, wenn einer anfängt zu reden, aber der andere nichts sagt, dann sinkt im Prinzip sein sozialer Wert in der Gruppe von den Frauen. Das heißt, das wirkt dann komisch. Und das Problem an der Sache ist: wenn du mit einem Kollegen unterwegs bist und er hat einen niedrigen sozialen Wert, dann bedeutet das, dass auch du einen niedrigen sozialen Wert hast. Also wenn er unattraktiv ist, färbt das auch immer auf dich ab und umgekehrt.

Diese Dynamik muss man am Anfang verstehen. Das heißt, wenn du zum Beispiel mit einem Mann – denn ich habe das sehr oft bei Coachings gemacht und sehr oft erlebt, den Unterschied wenn ich mit jemandem Frauen anspreche, der sehr gut ist, oder wenn ich es alleine mache, oder mit jemandem der gar nicht gut ist. Was ich immer wieder erlebt habe ist, wenn ich die ganze Show im Prinzip alleine mache – ich spreche sie an, ich bringe sie zum Lachen – und der andere steht nur daneben, dann ist es so wie: „Was ist denn das für ein Komischer.“ Und das färbt dann auch auf dich ab und dadurch wirkst du unattraktiv.

Dasselbe ist es zum Beispiel – was ich auch als sehr interessante Dynamik fand – es ist ja immer gut, wenn du gut über deinen Freund redest und dein Kollege redet gut über dich. Das Problem ist jetzt aber, wenn du es falsch machst und das nicht klar ankommt, dass ihr auf demselben Level seid, dann wirkt das so, als ob du ihn mit einer Frau verkuppeln willst, weil er es alleine nicht auf die Reihe kriegt. Wenn du zu ihr sagst: „Hey der ist so ein toller Kerl. Der ist so super“, das wirkt so wie „Der ist so arm, der kriegt keine Frauen.“ So machst du es kaputt, obwohl du es gut meinst.

Auf der anderen Seite – ganz kurz um das noch fertig zu machen- wenn er die ganze Zeit sagt, wie toll du bist und sie aber auch schon die ganze Zeit fühlt, dass du den höheren sozialen Status hast und sozusagen der Anführer bist, dann kommt das wieder arm, weil er Mitläufer ist. Und das macht dich wiederrum unattraktiver. Verstehst du die Dynamik?

‍Jonas: Ich glaube, jetzt hast du eine Menge Dinge gesagt, die man vermeiden sollte. Es ist gut zu wissen. Wie umgehe ich das dann? Wie kann ich diese Dynamik hinkriegen? Also ich würde mich jetzt so einstufen: Ich glaube, ich wäre nie der mit dem megatiefen sozialen Wert, aber ich habe einfach verschiedene Freunde, also ich habe ein breites Spektrum. Wie passe ich das an, dass es für alle passt? Manche meiner Kollegen hatten glaube ich noch nie eine richtige Freundin und ich weiß, die haben Potenzial und ich möchte ihnen irgendwie helfen. Also, wie kriege ich das hin?

‍Estefano: Wichtig ist, dass du nicht in diesen Coaching-Modus kommst, wo du sagst: „Hey, mach das oder tu das“, oder ihm anfängst, was zu erklären. Das kannst du machen, aber nicht in dem Moment, wo eine Frau in eurer Nähe ist, oder wo es in einer sozialen Situation ist. Denn in dem Moment, in dem du anfängst, jemanden zu coachen, hat der automatisch das Gefühl, dass du der Chef bist und du höher im sozialen Status bist. Weißt du, was ich meine?

Es ist etwas anderes, wenn du zuhause mit jemandem sitzt und du erklärst ihm generell das Thema, denn er ist dann nicht in der Situation und dann fühlt er sich nicht so Beta wie in der Situation, wenn eine Frau davor ist. Denn dann fühlt er sich sofort super Beta, weil du ihm ja alles erklärst und er es nicht auf die Reihe kriegt und als Mann ist dir das auch noch peinlich. Und dann performt er noch schlechter, als er sonst performen würde.

Ich schätze, dass ist der Punkt, den du gebraucht hast. Wenn du das machst, dann musst du ihm von Anfang an das Gefühl geben, dass ihr beide den gleichen sozialen Status habt und dich auch so verhalten und den Frauen das Gefühl geben. Und dann sagst du, „Wir gehen jetzt zusammen Frauen ansprechen.“ Und dann wenn du das Gefühl hast: „Hey, irgendwie lachen die alle bei mir die ganze Zeit und ich bin der einzige der redet“, dann musst du manchmal den Ball abgeben.

‍Jonas: Einfach den Ball abgeben? Ahhh, ok.

Estefano: Genau. Einfach mal ruhig sein und ihn machen lassen. Denn dann fühlt er sich dabei viel besser, wenn die Frauen auch bei ihm lachen und dann fühlt er sich gleichwertig. Die Frauen merken das und schon seid ihr alle auf einem Level.‍

Jonas: Also das heißt – ich weiß jetzt, diese Balance ist wichtig und ich kann einfach für mich dann auschecken, ob das jetzt balanciert ist. Und wenn ich merke, mein Kollege redet grad nicht, dann einfach …

‍Estefano: Genau. Weil es eben so viel ausmacht… auch du wirst es schwerer haben, wenn dein Kollege sich nicht auskennt und niedrigen sozialen Status kommuniziert. Das ist wie eine Story, die ich mal hatte bei einem Coaching. Diese Sachen habe ich herausgefunden, als ich angefangen habe, wirklich mit Männern in Clubs zu gehen, damals so mit 10 – 12 Männern und ihnen zu zeigen, wie man Frauen küsst. Und da hatte ich einmal so einen Kerl – das war ein Japaner – und der war hier – der sprach aber relativ gut deutsch – und der hat zu mir gemeint „Ich habe Probleme mit dem Frauenansprechen. Lass uns was zusammen machen.“ Und ich bin dann mit ihm reingegangen und kannte mich noch nicht aus mit den Sachen. Und er war überhaupt nicht eingespielt mit mir und wir sprechen da mit so einer Blondine – die war ungefähr so groß wie ich – und ich erzähle ihr irgendwas und will mit ihm so ein Spiel machen und will ihm die Hand geben. Dazu musste man so einschlagen. Und ich geb ihm die Hand und er kriegts aber nicht mit. Aber sie sieht das. Das war total peinlich. Und dann war mein sozialer Wert natürlich wieder unten, weil wir halt nicht eingespielt waren.

Und ich habe auch die ganze Zeit alleine gesprochen. Dann wirkte er total komisch, weißt du? Dann fand sie ihn seltsam, dadurch fand sie mich seltsam und dann klappte irgendwie gar nichts. Das heißt, entweder du bist eingespielt und auf dem gleichen Level, oder du lässt ihn zuerst gehen.

Eine andere Taktik, die sehr gut ist und fast noch effektiver ist, möchte ich dir jetzt auch noch mitgeben. Das ist, wenn zuerst einer alleine vorgeht und dann mit den Frauen redet, bis er zu diesem Hook-Point kommt, wie man ihn nennt, diesen social Hook-Point. Das ist der Punkt, an dem sie nicht mehr wollen, dass du gehst, weil sie eher wollen, dass du bleibst. Und das ist der Punkt, an dem du „hookst“, sagen wir mal. Das heißt, du kommst gut an bei der Gruppe, sie lernen dich kennen. Und was macht jetzt dein Kollege? Er geht nicht rein. Das machen Anfänger. Er macht dasselbe bei einer anderen Gruppe von Frauen. Das ist richtig stark. Und dann geht er da rein und bringt ein paar zum Lachen, sodass sie wollen, dass er bleibt. Und was ist jetzt passiert? Jetzt stehst du in einer Gruppe von Frauen, er steht in einer Gruppe von Frauen und dann sagt ihr: „Hey, mein Kollege steht da drüben. Kennst du ihn? Er ist ein richtig cooler Typ.“ Und dann, wenn du ihn vorstellst, kommt er schon mit drei Frauen entlang und dann habt ihr zu zweit diese Gruppe von fünf oder sechs Frauen und ihr stellt sie einander vor und keine der Frauen weiß, dass ihr euch gerade erst kennengelernt habt. Und jeder wirkt, wie der ultimative Player und schon sehen alle anderen Frauen im Raum, dass ihr die zwei einzigen Jungs seid mit sechs Frauen um euch herum, die euch alle kennenlernen wollen. Das führt jetzt in die Club-Dynamik rein, aber das zeigt, wie mächtig diese psychologischen Konzepte sein können.

‍Jonas: Ich glaube das geht vor allem dann, wenn man halt wirklich zwei Leute hat, die schon sich auskennen mit Frauen, denn man braucht natürlich einen Kollegen, der in eine Gruppe von Frauen reingehen kann, aber dann kann man das zusammenbringen. Ich könnte mir echt vorstellen, dass das Spaß macht.

‍Estefano: Hammer. Er muss es eigentlich nur auf die Reihe kriegen, dass er sie anspricht und dass sie ihn so interessant finden, dass er dich vorstellen kann. Viel mehr muss da ja nicht sein. Denn in dem Moment, in dem du mit diesen drei anderen Frauen kommst, in dem Moment, in dem du ein cooler Typ bist, ist er ein noch coolerer Typ. Weil er dich kennt.

‍Jonas: Ja, das mag ich. Das mag ich.

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